„ Dörfler“-Gesangverein auf Erlebnisreise nach Prag – die Goldene Stadt an der Moldau
Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel, so auch bei der diesjährigen 24. 5-Tagesfahrt nach Prag. Vereinschef Erich Armbrüster konnte zu dieser Erlebnisfahrt 58 Personen, darunter auch 16 aktive Sängerinnen und Sänger aus den drei Chorgemeinschaften und den Organisator dieser Reise Roland Wolf aus Haßloch begrüßen.
Die Fahrt ging zunächst über die Bundesautobahn A61/A6 in Richtung Nürnberg. Unterwegs gab es in einem bäuerlichen Gasthaus in einem kleinen Dorf nahe des fränkischen Ansbach als Einstimmung auf die Fahrt ein Frühstücksbüffet, bevor es dann weiter ging zum deutsch-tschechischen Grenzübergang Waidhaus in Richtung Prag.
Untergebracht war die Schifferstadter Reisegesellschaft in einem komfortablen Kongress-Hotel mit über 550 Zimmern.
Die jüngste Teilnehmerin dieser bunt gemischten Truppe war 19 Jahre (Sonja Heise) und der älteste Sänger der Dörfler mit 86 Jahren war Rudi Magin. Ein gut organisiertes und vollgepacktes Reiseprogramm erwartete die Gäste aus der Pfalz. „Prag entdecken…“ lautete der erste Programmpunkt am ersten Morgen nach dem herrlichen Frühstück.
Nach einer kurzen Rundfahrt marschierte man durch die engen malerischen Gassen der Altstadt und besichtigte das im gotischen Stil erbaute Altstädter Rathaus, dessen Baubeginn im Jahre 1381 war. Hauptanziehungspunkt für die Touristen aus aller Welt ist die „Astronomische Uhr“, die gegen Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt wurde. Teile dieser Uhr sind noch älter als das astronomische Zifferblatt, das aus dem Jahre 1440 stammt. Erst Jahrhunderte später um 1710 kamen die beweglichen „zwölf Apostel“ hinzu, die sich zu jeder vollen Stunde in Bewegung setzen und täglich um 12 Uhr mittags spielen die Turmbläser hoch oben auf dem Turm. Ein nicht überschaubares Menschenheer verfolgte dieses Schauspiel.
Ein weiterer touristischer Höhepunkt war der Spaziergang über die Karlsbrücke, eines der vielen Wahrzeichen der Stadt, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Viele Skulpturen links und rechts der ältesten Steinbrücke Europas wurden über den Brückenpfeilern aufgestellt, die Heilige und Patronen darstellen. An der wohl bekanntesten Statue des „heiligen Nepomuk“ konnte man einem alten Brauchtum zu folge einen Wunsch aussprechen. Am frühen Abend ging es dann an Bord eines eigens für uns gecharterten Moldauschiffs zu einer Schifffahrt auf der Moldau entlang der Skyline links und rechts des Ufers mit dem Hintergrund der Prager Burg, vorbei am Nationalmuseum mit dem „Goldenen Dach“ und Passage der Karlsbrücke und die barocken Paläste und Jugendstilhäuser. Während dieser 2-stündigen Fahrt konnten sich die „Dörfler“ an einem kalt/warmen Büffet bedienen und machten auch gleich Bekanntschaft mit dem Nationalgetränk dem „Becherovka“ einem Kräuterlikör und dem Pilsner Urquell. Musikalisch begleitet wurde dieser Abend von einem Akkordeonspieler.
Tag drei „Prag mal anders…“ begann mit einer nostalgischen Fahrt in einer „historischen Straßenbahn – so um 1920 mit original seitlich aufgestellten Holzbänken von ca. 30 Minuten. Nach Ende der Fahrt ging es mit der Seilbahn auf den 327 m hohen Petrin-Hügel mit seinem dem Pariser Eiffelturm nachgebauten „Mini-Eiffelturm. Dieser über 60 Meter hohe Eisenturm wurde anlässlich der Weltausstellung 1891 gebaut und kann heute über 299 Stufen bestiegen werden. Er ist an seiner Spitze genau so hoch über dem Meeresspiegel wie das Original in Paris. Der Rest des Nachmittags galt nach einer kleinen Wanderung der Besichtigung der Prager Burg, dem Hradschin, die sich majestätisch über der Moldau erhebt. Die größte bewohnte Burg der Welt aus dem 9. Jahrhundert ist seit 1918 das machtpolitische Zentrum mit Sitz des tschechischen Präsidenten. Zahlreiche gekrönte Häupter hinterließen ihre baulichen und architektonischen Spuren und sind ein wahrliches Eldorado für kunsthistorisch- und geschichtsinteressierte Besucher. Im Zentrum dieses großartigen Areals erhebt sich der mächtige St. Veits-Dom dessen Baubeginn im Jahre 1344 lag und im 19. Jahrhundert endete – ein wahres Stück gotischer Kathedralkunst. Mit dem Gang durch das „Goldene Gässchen“ an der Innenseite der Mauer der Prager Burg reihen sich elf kleine bunte bemalte Häuser aus dem 16. Jahrhundert und beherbergen heute Kunst- und Souvenirläden. Der als „Prag mal anders“ deklarierte Tag endete am Abend in einem bäuerlich ausgebauten Folklorerestaurant mit einem 3-Gang-Menue, Musik, Tanz, Aperitif und freien Getränken. Serviert wurde eine echte Spezialität wie Palatschinken und böhmische Knödel. Am letzten Tag des Aufenthalts stand auf dem Programm eine Fahrt nach Melnik, einem Städtchen am Zusammenfluss von Moldau und Elbe mit Besuch des gleichnamigen Schlosses.
Das Städtchen selbst ist bekannt durch die bedeutendste Weinbaulage Böhmens und seinem Renaissanceschloss aus dem 13. Jahrhundert, in dem einst 23 böhmische Königinnen und Prinzessinnen lebten und ist seit 1753 im Privatbesitz. Ein unvorstellbarer Reichtum an Gemälden und Mobiliar zeichnet dieses Schloss aus. Eine Weinprobe im unterirdischen Weinkeller, in dem auch der Gesang der Dörfler nicht zu kurz kam beendete diesen schönen Ausflugstag.
Der letzte Tag galt der Heimreise – natürlich mit einem Boxenstopp in der berühmten Brauerei „Pilsner Urquell“ mit Besichtigung, Bierprobe und einem böhmischen Essen. Während eines Rundgangs durch Sudhaus, Bräu- und dem ehemaligen Eiskeller wurden die Besucher in einer Multivisions- und Diashow über die Anfänge der Braukunst informiert. Pilsner Urquell ist ein seit 1842 in Pilsen produziertes Bier. Das Pilsner Urquell war das erste nach Pilsner Brauart gebraute Bier und wird heute in über 50 Länder verkauft. Nach dem Mittagessen begann die Rückreise. Kurz vor Erreichen von Schifferstadt bedankte sich der Vors. Erich Armbrüster bei Roland Wolf für die vorbildliche Organisation und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass man sich für die 25. 5-Tagesfahrt in zwei Jahren etwas besonderes einfallen lassen wird. Man darf also heute schon darauf gespannt sein, wo die Reise dann hingehen wird. (Achim Matzke)